Wir sehen das Konzept der Kneipplehre nicht als
gesondertes Angebot, sondern richten unseren ganzen
Tages- und Jahresablauf daran aus.
Vieles konnten Sie schon den Ausführungen bei den einzelnen
Wirkprinzipien entnehmen.
Ein paar Besonderheiten möchten wir Ihnen hier näher vorstellen.
Wassertreten
Das Wassertreten findet in den kalten Monaten im Haus in unserem neuen Kneippraum statt. Ab Mai wird dafür unser Kneippbecken im Garten genutzt.
Armbäder
Im Außenbereich des Kindergartengeländes befindet sich ein fest installiertes Armbadbecken. Kindergartenkinder, Pädagogen und auch Eltern sind eingeladen, es zu nutzen.
Krippenkinder führen wir erst einmal über flachere Wannen und wärmeres Wasser langsam an diese Methode heran.
Fußbäder
Je nachdem welche Wirkung wir erzielen wollen, wenden wir warme Fußbäder oder Wechselbäder an. Diese werden mit einem Kräuterzusatz versehen. Besonders beliebt bei den Kindergartenkindern ist die "Eisenbahn": Die Kinder steigen von einer Wanne mit warmem Wasser in eine Wanne mit kaltem Wasser. Dann folgt wieder eine Wanne warmes Wasser...
Bürsten- oder Igelballmassagen
Massagen regen den Kreislauf an. Die Kinder erlernen die Technik und den richtigen Ablauf.
Eingebettet in eine Fantasiegeschichte führen die Massagen auch zu Ruhe und Entspannung.
Krippenkinder genießen die Einzelmassage mit dem Igelball auf dem Wickeltisch.
Kräutereinheit
Durch Schmecken und Riechen werden die Sinne geschult. Die Kinder sind neugierig auf die Kräuter und lernen, dass die Natur ganz viele Leckereien für uns bereithält, die unsere Speisen bereichern.
Die Kinder pflegen das Kräuterbeet, lernen Aussehen und Namen der einzelnen Pflanzen kennen. Sie schauen in Büchern, auf Bildtafeln oder mit Hilfe der Pädagogin im Internet nach, wenn sie neue Kräuter oder Pflanzen auf Spaziergängen entdecken.
Auf der Wiese im Gartengelände pflücken sie Blumen, setzen Öle an und verarbeiten diese weiter zu natürlichen Hautpflegeprodukten, deren Wirkungsweise sie ebenfalls lernen.
Für die Fußbäder stellen die Kinder eigenes Badesalz unter Verwendung der hauseigenen Kräuter her.
Neben diesen Anwendungen gibt es weitere feste Elemente im Alltag des Kinderhauses.
Wochenfrühstück
Immer am Mittwoch bereiten die Kinder in Begleitung einer Pädagogin das Frühstück als Buffet für das ganze Kinderhaus zu. Bei der Auswahl werden zum einen die Wünsche der Kinder berücksichtigt. Zum anderen eröffnen wir den Kindern das Kennenlernen von neuen Lebensmitteln z. B. selbstgezogenen Sprossen und die Verwendung von Gemüse aus unserem Hochbeet.
An den anderen Wochentagen bringen die Kinder ihr Frühstück von daheim mit. Dabei ist es uns wichtig, dass die Eltern zusammen mit ihren Kindern bei der Auswahl des Frühstücks auf gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Als Ergänzung reichen wir den Kindern Obst und Gemüse aus der Bioobstkiste, die wir wöchentlich frisch geliefert bekommen. Bei der Getränkeauswahl achten wir auf Vielfalt, damit für jedes Kind ein passendes Angebot dabei ist. Es gibt ungesüßtenTee, Wasser, Milch und naturbelassenen Apfelsaft. Zur Müllvermeidung reichen wir Naturjogurt aus dem Großgebinde (Mehrweg). Zahlreiche Zusätze zur Geschmacksverfeinerung, z. B. Nüsse, Beeren, Getreide, stehen den Kindern zur Verfügung.
Das Mittagessen kann nicht im Kinderhaus direkt gekocht werden. Wir beziehen unser Essen von einem Catering. Der Speiseplan ist abwechslungsreich. Die Küche kocht mit saisonalem Gemüse. Es gibt viel Salate und Rohkost. Nachspeisen, wie Fruchjoghurt oder Obstquark werden aus Naturjoghurt und frischen Früchten gemischt.
Die Essensatmosphäre gestalten wir angenehm in Kleingruppen. Die Kinder nehmen sich selbstständig von Speisen und Getränken. Somit wird neben der Einschätzung des eigenen Hungergefühls die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes unterstützt.
Waldtage
Die Waldtage im Sommer ermöglichen Kindern einen bereichernden Blick auf die Natur. Wir erleben Wald und Wiese als Spielraum, entdecken Pflanzen und Tiere und üben uns in einem achtsamen Umgang mit unserem Lebensraum.
Gerade in diesem Erfahrungsfeld wird den Kindern die Wichtigkeit der Mülltrennung und Müllvermeidung, auf die wir im Alltag achten, erneut bewusst. Wir sind alle angehalten unseren Lebensraum zu schützen und zu erhalten. Im Kindesalter wird der Grundstein dazu gelegt.
„Outdoor-Pädagogik“
Aktionen an der frischen Luft stehen
täglich auf dem Programm - egal zu welcher Jahreszeit. Kindern bietet dies einen größeren Bewegungs- und Erfahrungsraum als auf dem Kindergartengelände. Exkursionen, Kastaniensammeln, Poporutscherfahren, Kräuterwanderung o.ä. - die vielseitige abwechslungsreiche Mischung aus Kinderwünschen und Pädagogenauswahl bietet ein breites Spektrum zum Outdoor-Erleben.Damit unser Konzept immer weiter wachsen kann, nehmen die Pädagogen regelmäßig an Einzel- oder Teamfortbildungen teil. Die vom Kneippbund zur Verfügung gestellte Fachliteratur nutzen wir zur Wissenserweiterung.